Anpassungsstörungen stellen eine heterogene Gruppe psychischer Störungen dar, die im klinischen Alltag eine große Rolle spielen. Sie sind schwer zu behandeln und führen häufig zu Arbeitsunfähigkeit und Chronifizierung. Ein Subtyp der Anpassungsstörungen ist die "Posttraumatische Verbitterungsstörung" (PTED), die charakterisiert ist durch ein ausgeprägtes Kränkungs-, Ärger-, Ungerechtigkeits- und Verbitterungserleben. Der Auslöser ist ein einschneidendes, aber nicht außergewöhnliches kritisches Lebensereignis wie z. B. Arbeitsplatz-, Partnerschafts-, Sorgerechts- oder Erbschaftskonflikte.
Weisheitstherapie ist eine verhaltenstherapeutische Methode, die zur Behandlung der PTED entwickelt wurde und sich in der Praxis auch bei anderen Anpassungsstörungen bewährt hat. Sie basiert auf einer jahrzehntelangen psychologischen Grundlagenforschung zu Weisheit, die definiert ist als Fähigkeit zur Bewältigung komplexer Lebenssituationen und Dilemmata. Damit ist Weisheit auch in der Psychotherapie ein wichtiges Thema. Der weisheitstherapeutische Ansatz wird in dem Workshop theoretisch und praktisch vorgestellt. Der Workshop bietet die Möglichkeit zu einem Austausch zwischen den Teilnehmenden. Hilfreich sind eigene Fallbeispiele.
Ziele
- Einführung in die Weisheitspsychologie und Weisheitstherapie
- Beschreibung und differenzialdiagnostische Abgrenzung von Verbitterungsreaktionen
Methoden
Präsentation und Diskussion der vermittelten Konzepte mit gemeinsamen Übungen sowie Übungen in Kleingruppen
Zertifizierung
Für das Seminar werden von der LÄK voraussichtlich 19 Punkte angerechnet.
