Diagnostik und Therapie dissoziativer Identitätsstörungen

Termin
14.06. - 15.06.2018
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Referent_innen

Seminarnummer
181-21

Kursgebühr
430,00 €

Inhalt:
Die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) bzw. Multiplen Persönlichkeitsstörung gilt als Traumafolgestörung aufgrund schwerer Kindesmisshandlung. Mit Prävalenzschätzungen von 0,5 - 1% in der Bevölkerung und 5 % in psychiatrischen Populationen ist sie zudem eine häufige Erkrankung. Inzwischen liegen gute Behandlungsmöglichkeiten vor, wodurch der frühzeitigen Diagnostik der DIS eine besondere Bedeutung zukommt. Da diese Diagnose jedoch bislang nur zögerlich gestellt wird, hat dies Nicht- oder Fehlbehandlung zur Folge. Der State-of-the-Art-Workshop will für das Störungsbild der DIS sensibilisieren und aktuelle Diagnose-und Behandlungsmöglichkeiten vorstellen.

Im Workshop werden Kriterien vorgestellt, anhand derer eine größere Sicherheit in der Diagnosestellung der DIS und der anderen Dissoziativen Störungen erreicht werden kann. Darüber hinaus werden Faktoren dargestellt, welche das Erkennen der Erkrankung erschweren. Neben störungsimmanenten Aspekten (mangelndes Vertrauen in Beziehungen, fehlendes Bewusstsein für die eigene Symptomatik) wird beschrieben, dass auch Fehlvorstellungen und professionelle Skepsis die Diagnose erschweren, zumal viele Therapeuten von einem floriden und dramatischen Erscheinungsbild ausgehen. Es wird gezeigt, dass es sich viel häufiger um ein eher diskretes dissoziatives Symptomspektrum handelt, dass von einer polysymptomatischen Mischung aus komorbiden PTBS - und nicht Trauma bezogenen Symptomen überlagert wird.

Zudem wird ein Überblick über das phasenorientiere Vorgehen gegeben, dass sich an den sonstigen Standards zur Behandlung komplexer PTBS orientiert. Darüber hinaus werden störungsspezifische Interventionstechniken vorgestellt, die darauf abzielen, die dissoziativen Symptome zu überwinden. Insbesondere wird gezeigt, wie die aktive Einbeziehung dissoziierter Persönlichkeitsanteile genutzt werden kann, um spezifische und oft gravierende Einschränkungen (wie z.B. Suizidalität, schwere Angstsymptome, Selbstverletzungen) zu überwinden.

Arbeitsgrundlage des Workshops sind die Expertenempfehlung für die Behandlung der Dissoziativen Identitätsstörung (DIS) bei Erwachsenen der International Society for the Study of Trauma and Dissociation (Chu et al. 2011; Gast und Wirtz (Hrsg.) 2016)

Ziele:
Ziel des Workshops ist es, anhand klinischer Beispiele und anhand der Expertenempfehlung in das Konzept der dissoziativen Identitätsstörung einzuführen, ein strukturiertes diagnostisches Vorgehen zu erarbeiten und Behandlungsmöglichkeiten und -standards vorzustellen.

Methoden:
Vortrag, Fallbeispiele (Fallvignetten und Videobeispiele), Diskussion von Fallbeispielen der Teilnehmer, auch anhand von Rollenspielen

Zertifizierung:
Für das Seminar werden von der LPK voraussichtlich 20 Punkte angerechnet.

Zielgruppe
insbesondere psychotherapeutisch tätige Ärzte und Psychologen sowie alle anderen Berufsgruppen, die mit traumatisierten Patienten arbeiten und/oder mit psychoseähnlichen und dissoziativen Symptomen konfrontiert sind.

Maximale Teilnehmerzahl
20

Termine / Folgeseminare

14.06.-15.06.2018
1. Tag: 10.00-18.00 Uhr
2. Tag: 9.00-17.00 Uhr

Referent_innen

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Inga Weise
Bildungsreferentin

Telefon: 06222 55-2752
inga.weise@akademie-im-park.de

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