Scham – zu wenig oder zuviel? Narzisstische Pathologien in der Psychodynamischen Psychotherapie

Termin
16.03. - 17.03.2018
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Referent_innen

Seminarnummer
181-16

Kursgebühr
430,00 €

Inhalt:
Narzisstische Pathologien sind durch den Leitaffekt der Scham geprägt; gleichzeitig begegnet uns hier eine Doppelgesichtigkeit dieses Affektes: Eine 'schamlose' Abwehr überdeckt häufig eine hohe Angst vor Beschämung durch befürchtete Bloßstellung und Entlarvung. In der psychotherapeutischen Behandlung von narzisstisch gestörten Patientinnen und Patienten gilt es, das Oszillieren zwischen überwertigen Ideen eigener Größe mit einer zur Schau gestellten Schamlosigkeit und dem tiefliegenden Gefühl der Nichtigkeit mit einer ausgeprägten Schamanfälligkeit möglichst schnell zu erkennen und Interventionen auf den Umgang mit dem oftmals daraus resultierenden archaischen und destruktiven Potenzial der aufkommenden Affekte auszurichten.

Das Narzissmus Konzept hat seit Freuds 'Einführung des Narzissmus' zahllose Autoren zu Kontroversen und Modifikationen inspiriert. Diese offenkundige theoretische Heterogenität steht bis heute im Zusammenhang mit den erheblichen Behandlungsschwierigkeiten. Insbesondere entzieht sich die spezifische und belastende Beziehungsdynamik häufig den gängigen psychodynamischen Behandlungstheorien und -techniken. Moderne Behandlungskonzeptionen versuchen, der spezifischen Pathogenese und Psychodynamik der narzisstischen Störungen gerecht zu werden. Sie lassen sich exemplarisch um die konträren Positionen Kernbergs und Kohuts polarisieren. Die Anwendung der Übertragungsfokussierten Psychotherapie und der Mentalisierungsbasierten Therapie in der Behandlung narzisstisch gestörter Patienten wird ausführlich veranschaulicht. Das therapeutische Vorgehen bei narzisstischen Krisen nicht-persönlichkeitsgestörter Patientinnen und Patienten erfordert einen anders gearteten spezifischen Zugang, der ebenso Inhalt des Kurses sein wird.

Das Einbringen eigener Behandlungsfälle ist erwünscht.

Ziele:
Vermittlung von Kenntnissen der unterschiedlichen theoretischen Konzeptualisierungen des Narzissmus; Abgrenzung der Hysterie vom weiblichen Narzissmus; Erweiterung der diagnostischen und therapeutischen Kompetenz im Umgang mit dieser schwierigen Patientengruppe.

Methoden:
Präsentation; Nutzung von Videoausschnitten; Kleingruppenarbeit; Vertiefung der Theorie anhand von Fallvignetten

Zertifizierung:
Für das Seminar werden von der LPK voraussichtlich 20 Punkte angerechnet.

Zielgruppe
Psychologische und ärztliche Psychotherapeuten (auch in Aus- bzw. Weiterbildung) ; Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen; SozialpädagogInnen mit psychotherapeutischem Hintergrund

Maximale Teilnehmerzahl
26

Termine / Folgeseminare

16.03.-17.03.2018
1. Tag: 10.00-18.00 Uhr
2. Tag: 9.00-17.00 Uhr

Referent_innen

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Inga Weise
Bildungsreferentin

Telefon: 06222 55-2752
inga.weise@akademie-im-park.de

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